Energiedaten- und Prozessmanagement ebnen den Weg zur Klimaneutralität

24.07.2023
Posted in Allgemein
24.07.2023 Tina

Energiedaten- und Prozessmanagement ebnen den Weg zur Klimaneutralität

Was können Wohnungsunternehmen tun, um ihren Bestand bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu gestalten? Welche Stellgrößen gibt es und wie sind diese zu beeinflussen? Diese und weitere Fragen beschäftigen die Entscheider der Wohnungswirtschaft. Das intelligente Software-Tool mevivoECO kann weiterhelfen.

Nur, wer die genauen Verbrauchsdaten seiner Liegenschaften und damit einhergehenden CO2-Emissionen kennt, kann Steuern und Energiekosten sparen und in die richtigen Maßnahmen investieren.

Erfassung der Verbräuche

Erster Schritt auf dem Weg zu einer Energieeffizienzoptimierung ist die Erfassung der Verbrauchsdaten einzelner, mehrerer oder aller Gebäude eines Wohnungsunternehmens. Sind bereits funkgestützte Zählerstandsmesssysteme vorhanden, können die Verbräuche gleich über eine Zählerstands-App eingelesen und weiterverarbeitet werden.

Sollte noch keine digitale Zählerablesung möglich sein, werden die Verbrauchsdaten manuell in die Zählerstands-App eingegeben. Seit 1. Januar 2022 gilt zwar eine neue Heizkostenverordnung, wonach monatliche Verbrauchsinformationen an die Mieter oder Wohneigentümer zur Verfügung gestellt werden müssen. Allerdings wurde eine Übergangsfrist bis 2027 eingeräumt.

Bestandsdaten und Kennzahlen

Neben den Verbrauchsdaten sind auch die Bestandsdaten und Kennzahlen relevant. Dazu zählen gebäudespezifische Parameter wie Baujahr, U-Werte, Anlagentechnik oder Fassadenfläche. Diese Daten werden ebenfalls über das Softwareprogramm erfasst und verarbeitet. Schließlich ergibt sich aus allen eingegebenen Größen ein Ist-Zustand für jedes einzelne Gebäude.

Strategien entwickeln

Alle erfassten Daten werden über einen Monitoring-Algorithmus verarbeitet und stehen für Analysen, Reporting- und Dokumentationszwecke zur Verfügung. Sie können über offene Schnittstellen in jedes beliebige ERP-System importiert werden.

Die Software errechnet unter anderem den Endenergieverbrauch und die Höhe der CO2-Emissionen. Auch ermöglicht sie eine umfassende und übersichtliche Darstellung aller Verbräuche und Einsparpotenziale, welche auf jedes einzelne Gebäude heruntergebrochen werden können.

Visualisierung der Verbrauchsentwicklung

Langfristige Entwicklungen und strategische Maßnahmen bezüglich Energieverbrauch und Dekarbonisierung werden aufgezeigt und sind grafisch darstellbar. Auch staatliche Fördermöglichkeiten sind in das Programm integriert.

Somit wird eine verlässliche Grundlage für Budgetierung und Benchmarking – etwa zu den Richtlinien der GdW Arbeitshilfe 85 – geschaffen. Weiterer Vorteil der Software: Umfangreiche Excel-Listen und Papierdokumente sind nicht mehr nötig – das spart Personal und minimiert das Fehlerpotential.

 

Klima-Roadmaps erstellen

Neben ausgearbeiteten Verbrauchsverläufen gehören Simulationsmodelle zum Output der neuen Software. Die technischen Leiter von Wohnungsunternehmen können somit selbst ausprobieren, wie sich Veränderungen in der Gebäudehülle oder der Energietechnik auf den Bestand auswirken: etwa, wenn die Fassade gedämmt oder eine Ölheizung durch eine Pellet-Anlage ersetzt wird. Die Software informiert zudem darüber, welche Kosten zu erwarten sind. „Solche Prognosen sind beispielsweise für die Jahresbudgetierung in den Controlling-Abteilungen relevant“, betont Gebäudeenergieberater (HWK) und wowiconsult-Projektleiter, Sacha Auwärter. Auf den verschiedenen Berechnungsgrundlagen – verbrauchs- oder budgetgetrieben – können die Wohnungsunternehmen individuelle Klima-Roadmaps erstellen.

Mieterverhalten beeinflussen

Wohnungsunternehmen sind zudem gut beraten, wenn sie ihre Bewohnerinnen und Bewohnern auf dem Weg zur Klimaneutralität mitnehmen und gut informieren: zum Beispiel wie sie sparsamer heizen, richtig lüften oder den Warmwasserverbrauch drosseln können.

„Das Mieterverhalten hat einen großen Einfluss auf den Gesamtenergieverbrauch von Gebäuden und ist auf dem Weg zur Klimaneutralität ein wichtiger Baustein“, erklärt Auwärter. „Von niedrigeren Energieverbräuchen profitieren letztendlich Mieter und Vermieter – durch niedrigere Nebenkosten beziehungsweise weniger CO2-Abgaben“.

Alles im Blick

Als Eigentümer von Wohngebäuden ist es wichtig, den Überblick über sämtliche Gebäudedaten und Zählerstände zu behalten, um die Prozesse zu optimieren. Nur so können nachhaltige Maßnahmen geplant werden: etwa Sanierungen an der Gebäudehülle oder ein Upgrade der Gebäudetechnik. Indem die Spitzenzeiten der Verbräuche erfasst sind, kann auch die Energiebereitstellung entsprechend angepasst werden.

Der Aufwand lohnt sich, denn energetisch modernisierte Gebäude sorgen für eine signifikante Wertsteigerung. Auch Mieter bevorzugen Wohnungen mit niedrigen Nebenkosten und ökologischer Ausrichtung.